Es ist schon irgendwie lustig, wenn man sich die Bilder von unserem Projektstart nach einiger Zeit wieder ansieht, um für den Blog unsere Anfänge zu dokumentieren.
Unglaublich wie verwildert das Gewächshaus war als wir hier Mitte Februar 2017 mit unseren Aufräumarbeiten begonnen haben. Und wieviel Kraft und Zeit wir schon in der Zwischenzeit investiert haben! Wir mussten erstmal Schubkarren für Schubkarren Berge an verdörrtem Gestrüp und Unkraut rausfahren. Das Gewächshaus hat auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel und so musste auch an der Plane das ein oder anderes Loche geflickt werden. Aus einigen Teilen des Gewächshaus haben wir große Flächen von Erde abgetragen und per Hand von Wurzeln befreit, um das Zuwuchern von einigen zu dominaten Pflanzen unter Kontrolle zu bekommen.
Unsere Hündin Phoebe hatte ihre Freude daran nach Mäuschen im verwilderten Gewächshaus zu suchen. Hier sieht man auch ganz gut wie dicht der Boden zugewachsen war. Insgesamt waren wir zwei ganze Tage mit freiräumen beschäftigt. Aber letztendlich war es ein tolles Gefühl und es machte uns schon ein bischen stolz dann diesen enormen Unterschied zu sehen. Als der Boden endlich frei war, haben wir ein kleines Vor-Sonnwendfeuer gemacht und mit einer Flasche selbstgemachten Cider angestoßen.
Jetzt konnte die eigentliche Arbeit beginnen: Umgraben, Pflanzen aussuchen und pflanzen....

Bei der Auswahl der Pflanzen fürs Gewächshhaus war für uns von Beginn an klar: wir bauen nur, das an was uns selbr schmeckt und was wir gerne essen!
Dieses Jahr viele Kräuter, verschiedene Pflücksalate, Auberginen, Zucchini, Radieschen, Mangold, Gurken, Kohlrabi, Sellerie etc. angebaut. Ganz besonders stolz sind wir auf unserer Auswahl an verschiedensten alten Tomatensorten in den buntesten Farben und Formen. Alte Tomatensorten waren schon das Steckenpferd von unserem Opa, der das Gewächshaus vor langer Zeit aufgestellt hatte. Tomaten sind für uns somit Ehrensache! Viele unserer Samen haben wir uns im Frühjahr auf der Saatgut Tauschbörse für alte Sorten im ÖBZ (Ökologisches Zentrum München)geholt.
Im Gewächshaus läuft bei uns vieles noch nach dem Prinzip „learning by doing“. Wir experimentieren gerne und probieren viel aus. Dabei machen wir natürlich auch Fehler und lesen uns immer wieder entsprechend neues Wissen an. Zu Beginn hatten wir über 10 verschiedene Sorten Tomaten als Pflänzchen ins Gewächshaus geholt. Leider haben durch eine späte Frostperiode trotz Abdecken nicht alle kleinen Pflänzchen überlebt. Aber that´s life. Fehler machen gehört eben auch zum Wachsen dazu. Nächstes Jahr würden wir die Pflanzen wahrscheinlich erst etwas später rausbringen.

Wir arbeiten im Gewächshaus ohne chemische und künstliche Düngung oder Unkrautbekämpfung. Uns ist es wichtig, dass Erde und Boden gesund bleiben, Artenvielfalt lebendig bleibt. Wir sind zwar am Hof mit der Landwirtschaft und immer mit Garten aufgewachsen, haben aber keine Landwirtschaftliche oder Gärtnerausbildung- als Quereinsteiger, pflegen wir auch gerade deshalb eine eher unkonventionelle Herangehensweise an viele Dinge.

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