Oder alles neu macht der Mai
Blutampfer ist eine der ersten Pflanzen die dieses Jahr von Neuem im Hochbeet wie aus dem Nichts aufgeploppt ist. Der Moment im Frühjahr wenn wir im eigenen Küchengarten zum ersten Mal wieder Frisches ernten dürfen ist grandios. Mit einer kleinen Schüssel barfuß schnell in den Garten huschen, ein Blick in jedes Beet werfen und sich über die ersten Geschenke des Frühlings freuen. Ein bisschen so als würde man sich wieder neu verlieben. In den Garten, in den Frühling und in das Leben draußen in der Natur.
Zwar sehen die Beete auf den ersten Blick noch etwas kahl aus, wenn man aber genauer hinschaut, tut sich tatsächlich schon einiges. Neben Blutampfer wachsen die ersten Kräuter, einige Salate, Mangold, Rhabarber. Der Palmkohl blüht in knallgelb, der lila Flieder duftet, im Obstgarten Löwenzahn und ein Blumenmeer an kleinen blauen Miniblümchen. Es kommt wieder Leben in den Garten. Es summt und zwitschert.
Die Sonne kommt wieder öfter raus
und wir genießen das erste Frühstück im Garten (allerdings noch in Decken gewickelt). Unser kleines Frühlingsfrühstück mit Blutampfer, Ei und grünem Brot findest du unten. Die knallgelben Blüten
vom Palmkohl sind übrigens essbar und wurden kurzer Hand auch gleich mitverwendet. Blutampfer ist reich an Vitamin C, Eisen und für seine blutreinigende Eigenschaften bekannt. Deshalb eignet sich
er sich auch für eine kleine Frühjahrskur. Aber Vorsicht: zum übermäßigen Verzehr ist er auf Grund seines Oxalsäuregehalts nicht geeignet. Vor allem Menschen mit Nierenproblemen sollten am Besten
ganz verzichten. Das Maß macht die Medizin. Einige Blätter im Salat, auf dem Brot, im Smoothie oder im Pesto sind gesundheitsfördernd. Geschmacklich ist er zudem milder als sein Verwandter der
Sauerampfer. Die jungen frischen Blätter schmecken dabei am besten. Im Garten liebt er sonnige bis halbschattige Plätze. Auf jeden Fall mag er keine Trockenheit. Also immer schön
gießen.
Natur auf Rewind...
.... denn alles scheint von Neuem losgehen zu dürfen. So ziemlich genau vor einem Jahr haben wir den alten Bauerngarten wieder aus dem Dornröschenschlaf geweckt und einige Hochbeete gebaut. Dort wo sich bis in die Anfänge der 80ger Jahre der Bauerngarten unserer Oma befand, waren nur noch ein paar Zaunpfosten aus Stein, die den ursprünglichen Umriss erkennen ließen und eine Beeren-Hecke. Viel ungenutzter Raum bei dem wir uns schon lange dachten, dass man mehr daraus machen könnte. Unten im Bild siehst du wie Steffi letzten Sommer die Bretter der Hochbeete anschraubt. Ganz rechts unten im Bild ist der Garten im April letzten Jahres vor der Umgestaltung noch bis auf ein paar Rhabarber komplett leer. Oben siehst du den Garten im April diesen Jahres. Da hat sich wirklich einiges getan. Wenn ich mir das heutige Ergebnis des Bauerngartens so ansehe, macht mich das ziemlich glücklich. Fertig ist er aber bei weitem noch lange nicht. Für die neue Gartensaison haben wir schon wieder viele neue Ideen.

Garten als auch Leben, bedeutet für uns ständiges Wachstum und Weiterentwicklung. Wir wachsen an unserem Garten und lernen von Jahr zu Jahr dazu. Und das was und wie wir es machen, entwickelt sich mit uns und unserem aktuellen Wissensstand. Natur ist ein toller Lehrer von dem wir noch so viel lernen können. Unser ganzes Gartenprojekt sehe ich als spannendes Experiment. Als Quereinsteiger funktioniert bei uns vieles nach dem Prinzip „learning by doing“ . Die Hände in die Erde stecken und einfach anfangen. Einiges hat auch nicht so funktioniert wie gedacht, aber ein Garten verzeiht einem vieles. Das Schöne dabei: Jedes Jahr gibt er dir eine neue Chance von vorne anzufangen und es nochmal zu probieren
In einigen Beeten haben wir dieses Jahr schon etwas gepflanzt. Salate, Rote Rüben, Radiserl, Blumenkohl etc. Wir sind leider noch nicht dazu gekommen, unseren Pflanzplan für dich aufzuzeichnen. Dieses Jahr möchten wir auch unbedingt ein oder zwei neue Beete nur mit Blumen. Einen wilden und kunterbunten Schnittblumengarten mit Kornblumen, Mohn, Lupinen, Ringelblumen und vielen mehr. Zum einen sollen Insekten ihren Spaß daran haben und zum anderen möchten wir immer auch frische Blumen im Haus und genügend essbare Blüten in der Küche haben.
Vielleicht erinnerst du dich noch wie wir in den beiden Jahren davor das alte Gewächshaus wieder auf Vordermann gebracht und dort kultiviert, was uns schmeckt und wir gerne frisch auf unseren Tellern haben wollten. Dieses Jahr müssen wir das Gewächshaus noch an einen neuen Platz umziehen. Hoffentlich schaffen wir das bald, damit Tomaten, Auberginen und Paprika noch rechtzeitig in die Erde kommen. Ein geeigneter Platz ist zumindest schon gefunden. Das Gewächshhaus soll zukünftig direkt an den Bauerngarten anschließen.
In einer anderen schattigen Gartenecke legen wir gerade auch einen Rückzugsort für Bienen, Schmetterling, Igel und Co. an. Die Wahl der richtigen Pflanzen war dort im Schatten gar nicht so einfach. In diesem Bereich gibt es auch ein wildes Eck mit Totholz und ein Insektenhotel. Aber mehr dazu ein anderes mal. Leider waren wir dieses Jahr auf Grund unserer Neuseelandreise zu spät dran mit Bienen. Ein eigenes Bienenvolk zu halten und eigenen Honig zu haben, ist und bleibt ein großer Wunsch von uns. Schon allein weil es eigentlich in unserer Familie auch schon Berufsimker gab und wir diese Tradition gerne fortführen würden. In alten Dokumenten haben wir sogar herausgefunden, dass unser UrUropa sogar königlicher Hofimker war. Bis vor 3 Jahren hatten wir noch einen Hobbyimker bei uns, dieser hat leider aus Zeitmangel aufgehört. Schade. Wir denken, wenn man nur irgendwie die Möglichkeit oder Platz im Garten hat, sollte man Bienen halten und möglichst viele Pflanzen anbauen, die ihnen als Nahrung dienen. Aber für nächstes Jahr braucht man schließlich auch noch Projekte.
BLUTAMPFER FRÜHSTÜCKSBROTZEIT
SO WIRDS GEMACHT:
ZUTATEN:
GRÜNES BROT
500g Dinkelmehl
300 ml lauwarmes Wasser
1 Trockenhefe
1 TL Honig
1/2 EL Salz
3 EL Kürbiskernöl (ergibt grünlichen Teig)
Gewürze nach Geschmack: zum Beispiel Schabzigerklee, Kümmel, Fenchel, Oliven, getrocknete Tomaten (was ihr da habt)
Trockenhefe mit Honig und lauwarmen Wasser anrühren. Mehl und Salz dazu und in der Küchenmaschine verkneten. Gewürze eurer Wahl dazugeben und 3 EL Kürbiskern Öl beim Rühren zulaufen lassen. Durch das Zugeben von Kürbiskernöl bekommt der Teig seine leicht grüne Farbe, deshalb "grünes Brot". So lange rühren bis ein mittelfester Hefeteig entsteht. 30 Minuten an waremn Platz gehen lassen und ein zweites Mal durchkneten.
Ein länglichen Baguetteartigen Strang formen und leicht plattdrücken. Bei 200 Grad Heißluft mit Grill etwa 30 Minuten ohne Vorheizen in den Backofen. Fertig ist das Brot, wenn es sich beim drauf klopfen hohl anhört und leicht federt.
BELAG
Das ofenfrische Brot haben wir mit Butter, Schnittlauch, ein paar Blättern Blutampfer, einem Spiegelei belegt. Nur mit Salz und Pfeffer gewürzt und mit einigen Palmkohlblüten bestreut.
Bilder: Farmmade
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