Wir schätzen und lieben die Nahrungsmittel, die vor unserer Haustüre wachsen – egal ob von uns gepflanzt oder wild gewachsen. Dabei bauen wir nur an, was uns selbst schmeckt. Dieses Jahr haben wir viele Kräuter, verschiedene Pflücksalate, Tomaten, Zucchini, Radieserl, Mangold, Bohnen, Gurken, Kohlrabi, Sellerie etc. angebaut. Wir haben zwar bei weitem keinen perfekten Garten und es funktioniert auch nicht immer alles, und trotzdem kann man jede Menge herausholen und neues ausprobieren.
Wir kochen eigentlich nicht gern nach Regeln. Wichtig ist, sich das auszusuchen, was einem schmeckt und guttut. Aber wir nehmen uns einiges zu Herzen.
Was das ist, haben wir euch in 8 Punkten in diesem Blogartikel zusammengefasst:
1. Keep it simple
Warum soll man Superfoods aus Südamerika verwenden, wenn doch eigentlich alles vor der eigenen Haustüre wächst? Man kann aus einer einzigen Pflanze so viel mehr herausholen und verwerten als man denkt. So sind in den meisten Fällen auch die Blüten oder die Blätter essbar und verleihen so manch einfachem Gericht eine besonders raffinierte Note. Alle Pflanzen haben ihren Sinn. Aus sogenannten Unkräutern kann man auch leckere, gesunde Gerichte kochen z. B. liefert die Brennnessel mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte. Wir probieren aber auch viele alte Rezepte & Wege zum Haltbarmachen aus. So entsteht automatisch Abwechslung in der Küche, obwohl wir nur wenige dafür ausgewählte Pflanzen, Obst & Gemüse zur Verfügung haben. Wir kochen sehr sparsam mit Salz/Zucker und würzen hauptsächlich mit frischen Kräutern. Zusatzstoffe kommen uns nicht auf den Teller.
2. Respektiere dein Essen
Wenn man selbst erfährt wie viel Arbeit im Garten steckt bis man ernten kann, bringt man Lebensmitteln automatisch mehr Respekt entgegen, verwertet alles nachhaltiger und vermeidet es Essen wegzuschmeißen. Man beschäftigt sich auch automatisch damit, wie man die verschiedenen Geschmäcker für den Winter konservieren kann. Fermentiertes, eingekochtes oder eingelegtes gibt vielen Gerichten auch nochmal so eine richtige Geschmacksexplosion!
Auf unserem Blog findest du eigentlich hauptsächlich vegetarische Gerichte. Das hängt auch damit zusammen, dass wir nur das zeigen, was bei uns vorhanden ist: Gemüse, Obst und Eier von unseren Hühnern. Immer wieder werden wir gefragt, ob wir Vegetarier sind. Nein das sind wir nicht. Wir essen, wenn auch selten und zu besonderen Anlässen auch mal ein Stück regionales Fleisch. Dieser Festtagsbraten wird dann aber auch besonders Wert geschätzt. Grundsätzlich denken wir aber, es wäre für uns alle gesünder und auch für die Umwelt besser auf jeden Fall weniger oder gar kein Fleisch zu essen.
Wir lieben die Nahrungsmittel, die vor unserer Haustüre wachsen
Natürlich sind wir keine reinen Selbstversorger (auch wenn wir das gern wären). So geht es wahrscheinlich den meisten von uns. Aber wir achten sehr darauf, was und vor allem wo wir unsere Lebensmittel kaufen. Kaufe lieber weniger, dafür aber Qualität – das gilt eigentlich für alle Lebensbereiche. Du wirst den Unterschied schmecken & es bemerken, sobald du diese ausgezeichneten Zutaten schlau einsetzt und kombinierst.
4. Support your local farmer
Es gibt so viele großartige regionale Landwirte & Gärtner, die z. B. hervorragendes Gemüse anbauen und das zu einem wirklich fairen Preis. Es muss also nicht immer der Supermarkt sein, der uns mit billig produziertem Obst, Gemüse oder Mehl versorgt, welches weite Strecken bis zu uns zurücklegt hat. Unterstütze kleine Betriebe direkt, informiere dich und vermeide Produkte von Betrieben, die monostrukturell auf Masse produzieren. Das ist selten nachhaltig und fair.
5. Iss im Rhythmus der Natur
Saisonale Küche macht kreativ und ist manchmal auch fordernd. Das macht das Kochen für uns spannender. Plus: Die Vorfreude auf bestimmte Lebensmittel ist einfach größer, wenn man nicht mehr alles ganzjährig isst. Ein weiterer Pluspunkt bei saisonalen Lebensmitteln aus der Region sind kurze Transportwege sowie Frische und dadurch ist der Nährwert einfach unschlagbar. So kannst du selbst einen großen Beitrag zur Reduktion von Emissionen beitragen!
6. Lebensmittel kann man nicht nur im Supermarkt kaufen
Manchmal sind wir selbst erstaunt darüber, was einem die Natur alles quasi kostenlos vor die Haustüre liefert. Ziehe mit einer kleinen Schüssel und einem Messer los und entdecke was die Natur Essbares zu bieten hat. Wild Food ist Free Food. Das schont auch den Geldbeutel.
Im Wald, auf Wiesen, am Wegrand oder sogar in deinem Stadtpark: es gibt unzählige Spots, wo du Pilze, Wildkräuter oder leckere Salatzugaben finden und sammeln kannst. Probiere es doch einfach mal aus. Aber bedenke dabei nur so viel wie nötig mitzunehmen, damit die Natur sich davon erholen kann.
7. Leg dir einen Küchengarten an
Dabei ist es egal wie viel Platz du zur Verfügung hast. Egal ob du dich im großen Stil sogar ganz autark mit eigenem Obst und Gemüse selbst versorgen kannst, oder nur ein kleines Beet auf dem Balkon oder der Fensterbank dein Eigen nennst. Frische Kräuter, Radieserl, Kresse oder ein wenig Pflücksalat für deine Gerichte kannst du allemal ziehen. Und selbst gezogen schmeckt es einfach am besten!
8. Genieße und feiere das Leben jeden Tag
Wir sind bestimmt keine Asketen und lieben das schöne Leben. Das zelebrieren wir gerne beim Essen mit Freunden oder der Familie an einem schön gedeckten Tisch, Blumen aus dem
Garten, einem leckeren Cocktail oder auch einer extra Portion Nachtisch :)
Wir sind es gewohnt für eine große Familie oder Freunde die spontan zum Essen bleiben, zu kochen. Unser heutiges Gericht aus dem Garten eignet sich super für spontane Besuche aller Art und ist einfach ohne viel Aufwand gemacht.
Gerade haben wir viele Tomaten und frische Kräuter im Garten, die nur darauf warten, von uns verarbeitet zu werden. Wir haben für euch daraus eine einfache Focaccia mit Kräutern und Tomaten gemacht. Das Rezept findest du weiter unten.
Dazu gibt es ein grünes Pesto, hier kannst du ruhig deiner Fantasie freien Lauf lassen und rein mixen, was gerade im Garten da ist. Wir haben für unser grünes Pesto einfach Dill, Minze, Rucola, Schnittlauch, Petersilie, Senfblätter Thymian, Blutampfer mit reichlich Olivenöl, Knoblauch einem Schuss Zitronensaft und Salz und Pfeffer im Mixer zerkleinert. Du kannst auch noch einen Schuss weißen Balsamico Essig dazu geben. Das Pesto schmeckt nicht nur zu Focaccia gut, sondern auch zu Pasta, Tomate-Mozzarella oder im Salat.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!
FOCACCIA MIT GARTENKRÄUTERN UND TOMATEN
ZUTATEN:
600g Dinkelmehl
150ml Olivenöl
1 Hefewürfel
350 ml warmes Wasser
Cocktailtomaten
Rosmarin
Salbei
Thymian
Knoblauch nach Geschmack
Grünes Pesto
Salz
SO WIRD'S GEMACHT:
Dinkelmehl (Feinmehl Typ 630) mit 2 Prisen Salz in einer Schüssel mischen. Etwa 50ml Olivenöl dazu. Den Hefewürfel mit 350ml warmen Wasser auflösen und auch zum Mehl geben. Man kann den Teig auch noch mit ein paar Esslöffel Tomatenmark, kleingeschnittenen Oliven pimpen. Ganz nach Lust und Laune.
Mit der Hand oder der Küchenmaschine zu einem festen Teig verkneten und an einem warmen Ort zugedeckt 30min gehen lassen. Etwa 2–3 cm dick ausrollen und auf einem Backblech (mit Backpapier) nochmal 1 Stunde zugedeckt gehen lassen.
Die Cocktailtomaten, Salbeiblätter, Rosmarin und Thymian auf dem Teig verteilen und etwas in den Teig drücken. Knoblauch grob hacken und auch auf dem Teig verteilen. Ihr könnt auch einige Kleckse vom grünen Pesto dazu geben. Wie man dieses macht, steht in der letzten Textpassage des Blogbeitrags.
Die Focaccia zum Schluss noch großzügig mit Olivenöl beträufeln und bei Umluft 180 Grad im Ofen für ca. 20 Minuten backen.
Schmeckt am besten warm, kann aber auch kalt gegessen werden.
Bilder: Farmmade
Kommentar schreiben
Simone (Samstag, 03 April 2021 19:27)
Ein ganz wunderbares Rezept, wir haben es gerade ausprobiert. Wir hatten noch schwarze Oliven, die haben wir gleich mit zu den Zutaten gegeben, dazu gab es selbst gemachtes Bärlauchpesto. Herzlichen Dank für eure tolle Arbeit und Anregungen hier :)
Steffi von Farmmade (Dienstag, 06 April 2021 10:25)
Liebe Simone,
vielen lieben Dank für deine Rückmeldung zum Rezept und die Anregung! Genau so soll es sein, wir geben den Impuls und jeder/jede fügt noch eine eigene Note hinzu. Weiterhin viel Vergnügen beim Kochen & Lesen unseres Blogs. Liebe Grüße Steffi