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5 einfache Tipps wie dein Garten nachhaltiger wird

 

Du möchtest deinen Garten gerne Stück für Stück naturnah gestalten? Du weißt aber nicht genau was das überhaupt bedeutet oder wie & wo du anfangen kannst?

In diesem Blogbeitrag geben wir die 5 einfache und schnell umsetzbare Tipps, wie du deinen Garten nachhaltiger gestalten kannst. 

 

Wir möchten dich inspirieren, welche kleinen Stellschrauben du in deinem Garten drehen kannst, um diesen Ort in eine lebendige vielfältige Naturoase zu verwandeln – einen Ort in dem du dich wohlfühlst und der Insekten & Bienen, Vögel und andere Tiere genauso zum Verweilen einlädt.

 

Denn sind wir doch mal ehrlich, in den meisten Gärten sieht es ziemlich trostlos aus. "Golfrasen", Goldfischteiche, Thujenhecke, Kirschlorbeer, rindengemulchte Staudenbeete, Kieselgärten mit nicht einheimischen standortfremden Zierpflanzen sind pflege aufwendig, energieintensiv und was am schlimmsten ist: Lebensfeindlich für die heimische Tierwelt.  Hier finden Insekten, Bienen, Vögel und andere Kleintiere keine Rückzugsmöglichkeiten z.B. zum Überwintern oder Fortpflanzung und schon gar keine Nahrung. Bienen, Schmetterlinge brauchen bestimmte Blüten um überleben zu können. Doch in den meisten Gärten finden Sie diese kaum noch. Um so wichtger ist es, dass du mithilfst, naturnahe Räume zu schaffen und zu erhalten. 

 

Also hier kommen unser 5 Tipps wie du deinen Garten Stück für Stück naturnaher gestalten kannst. Glaub uns,  das ist gar nicht so kompliziert, wie du  vielleicht denkst!

1. Natürlich Düngen 

 

Wir sind keine Fans von Chemie im Garten, deswegen achten wir bereits vor dem Pflanzen auf einen gesunden und mit Nährstoffen angereicherten Boden. Konventioneller Mineraldünger  kann oft Phosphor mit hoher Konzentration von Uran und Cadmium enthalten. Im Beet ausgebracht, können durch diese Schwermetalle sowohl die Böden

in deinem Beet, die Pflanzen, die du erntest und isst und das Grundwasser vergiftet werden. Deshalb solltest du für einen gesunden Garten & Ernte ausschließlich auf

natürliche Düngung setzten.

 

Das wird vor allem dann interessant, wenn man sich zum ersten Mal mit Starkzehrern wie z.B. Tomaten, Gurken oder Rhabarber und deren Standort- und Pflegebedürfnissen beschäfigt. Starkzehrer benötgen besonders viel Stickstoff in der Entwicklungsphase, der ihnen dadurch zu reichlich Wachstum und einer kräftigen Färbung verhift. Aus diesem Grund wechseln wir die Standorte unserer Starkzehrer auch nach jeder Saison und pflanzen an dieser Stelle gern Zwischenfrüchte wie Erbsen, die den Boden wieder durchlüfen & mit Stckstoff anreichern. Zusätzliche (künstliche) Stckstoffdüngung ist somit überflüssig.

 

Pferde- oder Hühnermist

Da wir an der Quelle sitzen, ist Pferde- oder Hühnermist (nicht frisch, sondern schon etwas abgelagert) die erste Wahl. Wir arbeiten ihn meistens schon im Herbst in die abgeernteten Beete ein und geben dem Boden so die nötige Zeit sich wieder zu erholen (z.B. von den Starkzehrern wie der Tomate oder Gurke). Alternativ eignet sich natürlich auch gehaltvoller Kompost zum Einarbeiten.

 

Organischen Langzeitdünger  und Zwischenfrüchte

Wer keinen Kompost oder Mist zur Verfügung hat oder nutzen mag, kann auch auf anderen organischen Langzeitdünger wie Hornspäne oder Schafwolle zurückgreifen . Aber auch durch sogenannte “grüne Zwischenfrüchte” , also Anpflanzungen in Fruchtfolge zwischen zwei Pflanzperioden, kann man dem Boden wieder Energie zurück führen. Das können z.B. Erbsen oder Senfsaaten sein, aber auch Klee oder Phacelia (Bienenfreund), welche nach der Blüte in den Boden eingearbeitet werden und so zum Humusaufbau beitragen.

 

Brennnesseljauche

Unter dem Jahr setzen wir regelmäßig Brennnesseljauche an. Im Garten zeigt uns die Brennnessel primär die Standorte, die mit einem hohen Stckstoffgehalt ausgestattet sind. Darüber hinaus verwöhnen wir unsere Tomatenpflanzen (sobald sie etwas größer sind) im Sommer regelmäßig mit einer verdünnten Ration selbst gemachter Brennnesseljauche: Hierzu ernten wir meistens einen Trog voll Brennnesseln und setzen diesen für ein paar Tage mit kaltem Wasser an und rühren diesen Sud 1x täglich um. Sobald der namensgebende Geruch entsteht, ist die Jauche fertig und kann im Verhältnis 1:10 verdünnt zum Gießen verwendet werden.

Wichtig: nur die Wurzeln gießen, da der Sud sonst die empfindlichen Blätter verbrennt. Frisch aufgebrühte Brennnesselblätter sind übrigens ein gutes Mittel gegen Schädlinge wie Milben & Läuse.

 

Zero Waste im Küchengarten / Düngen mit Kaffeesatz:

Wer gerne Kaffee trinkt kann seinen Kaffeesatz auch mal zwischen die Beete streuen und so etwas Stickstoff, Phosphor und Kalium zurück ins Erdreich führen und nebenbei auch noch Schädlinge wie die Trauermücke vertreiben.

 

 

2. Bienenwiese & Wildblumen Patch 

 

Wildblumenwiesen sind ein Upgrade für jeden Gartens. Sie sehen nicht nur unglaublich toll aus, sondern verwandeln eine Ecke deines Gartens in ein summendes Biotop. Am besten wachsen Wildblumen, Gräser und Kräuter auf mageren Böden. Wenn du keinen mageren Boden hast, kannst du die obere Erdschicht abtragen und mit Sand mischen, bevor du aussähst. Achte darauf regionales Saatgut zu verwenden und am besten eines mit mehrjährigen Pflanzen, die sich jährlich wieder von selbst aussäen. Auf die Region angepasstes Saatgut (sogenanntes "Gebietsheimisches Saatgut" ist in diesem Fall besonders wichtig, um heimische/wildwachsende Sorten nicht durch standortfremde (ausländische) Sorten zu verdrängen. Wird die Saatgutmischung richtig gewählt, entsteht ein reichhaltiges Pollen & Nektar Buffet, von dem die Insekten das ganze Jahr etwas haben. Im Netz gibt es zahlreiche Initiativen und Betriebe, die Beratung und Saatgut für die unterschiedlichen Standorte anbieten.

 

Die beste Zeit um eine Wildblumenwiese anzulegen ist April bis Juni. Schau das du auch eine Vielzahl von Bienenblumen mit in deine Saatgutmischung packst.

 

BIENEN LIEBEN VOR ALLEM:

Wilde Malve, Schafgarbe, Kornblume, Sonnenblume, Wicke, Kapuzinerkresse, Löwenmäulchen, Lavendel, Fette Henne, Sonnenhut, Borretsch und viele Kräuter die blühen z.B. Bohnenkraut, Salbei uvm.

 

Unser Küchengarten ist sowieso eher auf essbare Nutzpflanzen als auf Zierpflanzen ausgerichtet. Wir pflanzen allerlei  Bienen- und Insektenfreundliche Kräuter , Heilpflanzen und Blumen. Lass Kräuter und Salate wie Ruccola ruhig ausblühen, so bleibt das Nahrungsangebot für Insekten lange vielfältig. Einige dieser meist essbaren Blüten landen dann auch bei uns auf dem Teller, so hat jeder was davon. Futter für alle sozusagen!

 

3. Schaffe wilde Ecken

 

Unser Motto: Let`s go wild! 

 

Wir finden ein Garten muss nicht überall aufgeräumt sein. Heimische Tiere und Insekten brauchen wilde Ecken, Verstecke, Futter und Nistplätze, um zu überleben. Lass der Natur am besten auch ein bisschen Platz. Schaffe wilde Ecken als Rückzugsort für Tiere und Insekten. Lasse einen Bereich im Garten wild, auch der Boden wird es dir danken. Hier kannst du altes Holz, Schnittgut und Äste liegen lassen, um alles zu wuchern zu lassen.

 

Auch ein Insektenhotel ist eine gute Idee. Bei uns ist das eine ruhige Ecke im hinteren Garten, die im Schatten liegt und wo man sowieso nicht wirklich etwas anbauen kann. Letzten Herbst haben wir dort eine Igelfamilie gesichtet, die sich sichtlich wohl fühlt.

4. Mulchen statt Gießen

 

Egal ob es zu trocken oder zu heiß ist: Eine Schicht Mulch schützt die Erde und die Pflanzen vor dem Austrocknen. Eine dünne Schicht Mulch (z. B. Stroh oder leicht ange- trockneter Grasschnitt) hält Wasser im Erdreich und hilft dir dabei Wasser zu sparen. Mulch ist ein echter Alleskönner! Düngen wird nahezu überflüssig, den die Mulchschicht reichert den Boden mit Nährstoffen an, hält Unkraut fern und verbessert die Bodenbeschaffenheit.

 

Wir empfehlen dennoch vor dem Mulchen etwas Brennsesseljauche aus zubringen: Gerade Starkzehrer wie Tomate, Kürbis oder Zucchini benötigen Stickstoff zum Wachsen. Etwas trockener Grasschnitt (ca. 2-3 cm) verteilt auf die Beete wirkt zusätzlich gegen das Verdunsten von Feuchtgkeit im Boden und trägt zu einem hervorragenden Klima für wichtige Boden-Mikroorganismen bei. Natürlich ist jeder Gartenboden anders beschaffen. Wir haben bisher gute Erfahrungen mit den uns überlieferten Standorten, Gemüsesorten und der natürlichen Bodenpflege für unseren eigenen Garten gemacht und setzen deshalb auf gesundes Augenmaß. Um den Boden nicht zu sehr mit Stickstoff zu überfrachten & auf Nummer sicherzugehen, kann aber man auch eine Bodenprobe entnehmen und analysieren lassen.

5. Minimale Eingriffe

 

Permakultur und die Philosophie des Faulen Gärtners: neben dem Prinzip des Mulchens ist der "wilde Boden" ein wichtiger Bestandteil eines naturnahen Gartens. Hierbei geht es darum einen Teil des Gartens sich selbst zu überlassen und nicht zu bearbeiten. Für diese Flächen eignen sich besonders mehrjährige Pflanzen die wenig Pflege benötigen wie z. B. Beerensträucher.  Wie wäre es wenn du gleich eine ganze essbare Hecke pflanzt?

 

Du willst aber ein richtiges Gemüsebeet neu anlegen?  Mit der sogenannten "NO DIG" Methode ist das auch kein Problem. Hierzu deckst du den zukünftigen Beet Bereich einfach dick mit Pappe ab und gibst eine dicke Schicht Erde über den abgedeckten Bereich.  Die Pappe stoppt das darunterliegende Gras weiter zu wachsen und löst sich mit der Zeit auf. So hast du ohne große Anstrengung im Nu ein neues Beet angelegt und musst nicht mühselig die Grasnarbe entfernen und stundenlang umgraben. Auf die Erde kannst du anpflanzen. Traditionell mulchst du hier auch. Es kann allerdings schon ein wenig dauern bis die Erde an diesem fleck wirklich locker ist. 

Wenn du mehr zu diesem Thema wissen möchtest, kannst du dir einfach unser kostenloses E-BOOK " NATURNAH GÄRTNERN" downloaden. Dort erfährst du noch mehr Tipps und Tricks, wie du deinen Garten nachhaltiger gestalten kannst! Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen und Umsetzten!

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