Sobald die letzten die Blätter fallen und der erste Frost noch auf sich warten lässt, ziehen kleine knallrote Fruchtkörper am Strauch der Wildrose neben der Haustüre unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Genau jetzt beginnt der richtige Zeitpunkt zum Ernten der kleinen Vitamin-C Bomben, um sie in Schätze für unsere Vorratskammer zu verwandeln. Über den Sommer hindurch haben wir hier etwas "Wildnis" zugelassen und es haben sich vielen Triebe und Äste ihren Weg um die Haustüre gebannt.
Nach einer üppigen Blüte über die sich viele Bienen und Insekten hergemacht haben, freuen wir uns nun umso mehr auf Nachschub für die Vorratskammer.
Das Fruchtfleisch der Hagebutten wird nun täglich reifer, sodass wir uns an einem sonnigen Tag an die Ernte machen. So stellen wir sicher, dass die
Fruchtkörper nicht zu weich und feucht sind um sich auch gut trocknen lassen, ohne zu faulen.
Aus einem Teil der gestutzten Äste haben wir uns ein paar einfache Kränze gewickelt und sie im Haus als
Farbtupfer aufgehängt. Mit der Zeit trocknen auch dort die Hagebutten und können später z.B. für einen Tee abgezupft werden.
Wer möchte, der findet hier ein Rezept für Hagebuttenmarmelade in einem älteren Blogpost.

Mit den etwas weicheren, süßen Hagebutten haben wir diesmal aber etwas anderes im Sinn: Es gibt einen gehaltvollen Hagebutten-Gin
Der Name der Rose: Wildrose, Hagebutte oder Hundsrose
Umgangssprachlich wird die Wildrose bei uns auch Hundsrose genannt, was auf ihre Verbreitung und Widerstandsfähigkeit zurückzuführen ist. Als Lebensraum und Futterquelle für viele Tiere & Insekten, ist sie in vielen Formen ein fester Bestandteil eines artenreichen Naturgartens.
Im Winter werden die reifen Früchte von vielen Vögeln gern als eine der wenigen Nahrungsquellen genutzt. Der Name "Hundsrose" kommt nicht von ungefähr...
Denn was wir bis zu unserer aktuellen Ernte bisher nicht wussten ist, dass die Hagebutte auch bei Hunden gut ankommt. Wie man im Video sieht, hat es eine kleine neugierige Fellnase sich diesmal nicht nehmen lassen, von Anfang an die ein oder andere Hagebutte aus der Küche zu stibitzen.
Ein guter Instinkt also, denn sie fördert die Verdauung, hilft gegen Arthrose und wird wohl zunehmend in Pulverform als Naturheilmittel für Hunde eingesetzt.
Hagebutten-Gin ansetzen:
Zutaten:
1 Einmachglas (ca. 1,0 l)
150 g Zucker
500 ml Gin
250 g reife Hagebutten
Tipp: Wer keinen eigenen Garten oder eine Wildrose zum Ernten vor der Tür hat, kann auch in der Natur nach reifen Hagebutten Ausschau halten. Heimische Wildrosen sind weit verbreitet und finden sich vielerorts am Weges-, Waldrand oder an Böschungen. Auch hier gilt: lasst der Natur und den Tieren noch etwas für die Wintermonate übrig.
Zubereitung:
- Die Hagebutten vor der Verarbeitung einmal gut waschen und von harten Zweigen oder Stängeln befreien.
- Zucker und Gin in ein sauberes Einmachglas geben und mit einem Löffel gut verrühren. Keine Sorge falls sich der Zucker noch nicht vollständig auflösen lässt. Erst durch (mehrmals die Woche) kontinuierliches Schütteln in den nächsten Wochen sollte der Alkohol den Zucker vollständig aufgelöst haben.
- Danach an einem kühlen, dunklen Ort mindestens 2 Monate lang ziehen lassen. Bis dahin sollte der Ansatz etwas von der Farbe und dem Aroma der Hagebutte angenommen haben und kann vielleicht schon als kleines Geschenk seinen Weg unter den Weihnachtsbaum finden. Je länger der Ansatz aber steht, umso intensiver wird am Ende die Basis für Cocktails oder zum Aromatisieren von Süßspeisen. Es lohnt sich also allemal bis zum nächsten Weihnachtsfest zu warten. Wer mit dem Ansatz schon vorher zufrieden ist, kann die Hagebutten mit einem Sieb abseihen und in eine saubere Flasche füllen.
Cheers, Lisa und Steffi
Here is an english version of the recipe . Just click the video below!
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Kirsten (Donnerstag, 10 November 2022 11:40)
Hallo ihr 2,
ich habe vor einiger Zeit euer Rezept ausgetestet, nun hab ich eine Frage:
Ich habe die Hagebutten in Zucker und Gin eingelegt, habe nach einiger Zeit einen Schleier im Glas gehabt . Ist das ok oder kann das Schimmel sein ? Ich bin ein wenig unsicher. Es riecht aber lecker nach Hagebutte und Gin.
Herzliche Grüße
Kirsten