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Rhabarber-Beeren-Schnecken und das Ende der Eisheiligen

La dolce far niente - das süße Nichtstun | Am Wochenende waren wir zum ersten Mal barfuß im Garten und konnten uns ganz auf die gemeinsame Zeit an der Kaffeetafel unterm Apfelbaum einlassen. Überall dieses satte Grün (ja, der Dschungel ist zurück), Erbeerblüten und eine fast schon explodierende Rhabarberreihe zwischen den Hochbeeten. Zur Feier des Tages gab es direkt einen frisch geernteten Rhabarber aus dem Garten in süßer Form aus dem Backrohr.

 

Blick über den satten Rhabarber auf unser Gewächshaus
Die beiden Bilder sind entstanden, als sich der Besuch schon verabschiedet hatte und ich in Ruhe nochmal alle Schönheiten im Garten aufsaugen konnte

Bis es aber so weit war, haben sich gerade die letzten Wochen eher durch zahlreiche Arbeitsstunden, erdige Fingernägeln und Muskelkater bei mir bemerkbar gemacht. Auch wenn mich die nahenden Eisheiligen noch zur Zurückhaltung genötigt hatten, gab es doch einiges zu tun im bayerischen Farmgarten. Dass es jetzt alleine im Garten doppelt so viel zu tun gibt ohne Lisas Unterstützung, hat mir dennoch nicht die jährliche Vorfreude aufs Garteln vertrieben. Im Gegenteil: zu meiner großen Freude gab es direkt zum Beginn der Osterferien eine Anmeldung zum freiwilligen Großeinsatz von meiner lieben Freundin Eva. Sie verbindet seit dem letzten Frühjahrs-Einsatz in unserem Garten eine besondere Beziehung zu unserer -pardon „ihrer“ Brombeerhecke :) weswegen sie jetzt natürlich regelmäßig im Farmgarten nach dem Rechten schauen muss. Auch unser Papa hat sich bei den unliebsamen oder schwierigeren To-dos wie dem neuen Gartenzaun, Rasenmähen, Hochbeete neu befüllen und dem Bau vom Entenstall für unsere beiden Laufenten 'Hubert & Staller' nicht lumpen lassen. Und Lisa ist sowieso regelmässig virtuell mit mir im Garten unterwegs, wenn ich sie auf eine Runde mit in den Garten nehme und ihr die neuesten Veränderungen zeige. Ich freue mich schon auf die Sommerferien, wenn ich dann endlich auch ihren Waldgarten in Augenschein  nehmen kann.

WIR GENIESSEN DIE SONNENSEITE IM GARTEN

Umso mehr habe ich mich auf dieses Wochenende gefreut: pünktlich zum Ende der Eisheiligen gab es Sonnenschein satt und keine Gartenarbeit in Sicht. 

Und erst dieses Lichtspiel unter dem großen Blätterdach! Auch bei den ersten heißen Temperaturen lässt es sich wunderbar im Schatten des alten Apfelbaums aushalten.

Zeit, um den Garten zu genießen und die Familie zum Kaffee einzuladen. Inspiriert von Lisas schwedischen Zimtschnecken, habe ich diese kurzerhand in bayerische Rhabarber-Schnecken umgewandelt. Ein paar frische Rhabarberstängel, ein paar gefrorene Beeren aus dem letzten Sommer und unser bewährter Hefeteig – mehr braucht’s nicht für eine spontane Kaffeetafel im Garten. Und auch Omas altes Kaffeegeschirr kam mal wieder zum Einsatz. Mit der großen neuen Auflaufform musste ich allerdings erst ein wenig experimentieren, bis die Hefeschnecken die richtige "Luftigkeit" hatten. Dann waren sie aber umso fluffiger und sogar mehrere Tage schön saftig.

 

Weiter unten im Beitrag verrate ich dir wie die Schnecken gemacht werden. 

Neben Omas gutem Kaffeegeschirr kommt auch die neue große Auflaufform zum Einsatz
Neben Omas gutem Kaffeegeschirr kommt auch die neue große Auflaufform zum Einsatz

Rezept: Rhabarber-Beeren-Hefeschnecken


ZUTATEN (Für etwa 10-12 Stück )

1 kg Weizenmehl (Type 550)
180 g Zucker
2 Prisen Salz
150 g Butter
1 Würfel frische Hefe
2 Eier, Gr. M
300 ml Milch
1 Prise Vanille
Etwas Zitronenabrieb

Für die Rhabarber Füllung
Ca. 8 Stangen frischer Rhabarber
1 Handvoll Himbeeren/Brombeeren/Erdbeeren (ich hatte noch einige TK-Beeren über, sollte es noch keine regionalen frischen Beeren geben)
1 Pck. Vanillepudding
3 EL Honig
1 TL Zimt

 

Zubereitung:    

Mehl und Salz in einer Rührschüssel vermengen. Milch, Butter, Zucker und Vanille leicht erwärmen, bis die Butter aufgelöst ist. Die Milch soll nicht kochen. Die Hefe in die handwarme Milchmischung bröseln und verrühren. Zusammen mit dem Ei zum Mehl geben und erst 5 Minuten langsam und dann 5 auf höherer Geschwindigkeit mit der Küchenmaschine vermengen. Nochmals auf der Arbeitsfläche per Hand verkneten und dann 1 Stunde ruhen lassen. In der Zwischenzeit den Rhabarber in kleine Stücke schneiden und zusammen mit den Himbeeren (frisch oder gefroren, je nach Saison) bei mittlerer Hitze einige Minuten weich kochen. Das Puddingpulver mit etwas Wasser (ca. 50-60 ml) glatt rühren und zum Rhabarber geben. Kurz aufkochen und dann abkühlen lassen. Die Masse sollte streichbar sein und nicht mehr ‚laufen‘.

 

Anschließend den Teig ausrollen (sollte ungefähr die Form und Größe eines Backblechs haben). Mit der Rhabarbermasse bestreichen und an der langen Seite aufrollen. In etwa 10 gleich große (daumendicke) Scheiben schneiden und direkt in die Backform geben. Vor dem Backen darf der Teig nochmal 1 Stunde ruhen. Die Ruhezeiten sind wichtig für die Entwicklung der Hefe und die Luftigkeit. Wer möchte, kann vor dem Backen noch etwas Zimt und Zucker darüber streuen. Bei 180 Grad Ober- und Unterhitze direkt ins Backrohr und für ca. 35 Minuten backen. In den letzten 10 Minuten die Hitze auf 150 Grad reduzieren. Hier kommt es ein wenig darauf an, wie feucht der Teig und wie massiv die Backform ist. Die Rollen sollten leicht gebräunt sein.

 

Tipp: Statt Zuckerguss kannst du auch einen Becher Schmand mit 1 EL Zitronensaft und 1 EL Puderzucker verrühren und über die fertigen Schnecken träufeln.

 

Dieses Lichtspiel! Schnell noch ein paar frische Blumen gepflückt und schon ist unsere Tafel bereit für die Gäste

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